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OL Westfalen, 27. Spieltag Spieldatum: 15.04.2007, 00.00 Uhr | |
Westfalia Herne - SC Preußen 2:1 (1:0) | |
Aufstellung Westfalia Herne Bautz - Neumann, Baum, El-Nounou, Tahiri, Urban, Erzen (85. Cetera), Behrend (69. Makachurk), Barton, Gebauer, Seidel | Aufstellung SC Preußen Joswig - Talarek, Mehnert, Matlik - Siedschlag, Seggewiß, Kampf (55. Wassey), Gibson, Gurzynski (87. Piorunek), Sowislo - Antwerpen (78. Scherping) |
Trainer: Gockel, Carsten | |
Tore: 1:0 Tahiri (13.), 1:1 Neumann (57. Eigentor), 2:1 Tahiri (90.) | |
Zuschauer: 912, Spielort Schloß Strünkede | |
Schiedsrichter: Heinz Zinken (Mechernich) | |
Gelbe Karten: Behrend, Neumann, El Nounou / Gibson, Kampf | |
Gelb-Rote Karten: Gibson (79. Unsportlichkeit) | |
Rund ums Spiel: Bautz hält Foulelfmeter von Antwerpen (57.) | |
Wenn den Preußenfans vor der Saison jemand gesagt hätte, ihr hochgewetteter Klub würde sieben Spieltage vor Saisonende mit grotesken 12 Punkten hinter Verl liegen... Dann wären viele wohl gleich zu Hause geblieben. Vor knapp zweieinhalb Monaten, im Februar 2007, wäre das Spiel Herne gegen Münster ein echtes Spitzenderby geworden. Tausende Zuschauer hätten die Stadiontore im alten Schloss Strünkede passiert. Jetzt, nur wenige Wochen nach der Tabellenführung im Februar 2007, sieht die Realität bitterer aus als je erwartet. Nicht einmal mehr 1000 Zuschauer brachte die frühsommerliche Partie zwischen Herne und Münster auf die Beine. Ein trostloser Kick und der jämmerliche Abgesang der Preußen. Gewiss: Schon seit Wochen plant der SCP für weitere zwei Jahre Viertklassigkeit. Aber bis dahin quält sich der Klub, der am Ende der Saison vor dem nächsten Umbruch steht, müde und hilflos durch die Liga. Platz 6 macht das aktuell mit deutlicher Tendenz nach unten. Es passt zum Bild, dass die 1:2-Niederlage eigentlich doppelte Strafe ist. Denn eigentlich hätte der SCP dieses Spiel deutlich gewinnen müssen. Bis auf eine holprige Anfangsviertelstunde auf dem üblen Herner Acker hatte der SCP das Spiel klar im Griff. Herne kam vor allem in der zweiten Halbzeit nur noch zu zwei, drei Konterchancen. Aber trotz aller Preußenchanchen war es irgendwie zu spüren, dass Tore hier nie fallen würden. Antwerpen, Seggewiß, Gurzynski, Kampf - sie alle scheiterten knapp. Ball drüber, Ball dran vorbei, Torwart Bautz im Weg. Es war nichts zu machen. Und es passt ebenfalls ins Bild dieses traurigen Spiels, dass nicht einmal Elfmeter mehr genutzt werden. Stattdessen flog der irritierend ineffektive Gibson einmal mehr mit Gelb-Rot vom Feld. Dabei war Herne nur noch ein trauriger Abklatsch jenes starken Teams, das in der Hinrunde Münsters erste Niederlage sicherte. Dass Westfalias Fans sich über die starke kämpferische Leistung ihres SCW freuten, ist schon irgendwie auch ein Armutszeugnis für eine Mannschaft, die nach dem verbotenen Regionalligaaufstieg keinerlei Lust mehr hat und seitdem eine hohe Niederlage nach der nächsten eingefahren hat. Aber immer, wenn Münster anreist, rafft sich der Gegner noch einmal auf. Und dann passiert so etwas wie gegen Erkenschwick, wie in Bielefeld, in Bochum, in Oestrich oder eben in Herne. Kritiker mögen einwenden, dass es jetzt auch egal sei. Ist es aber eben nicht. Denn viele der Spieler, die im kommenden Jahr hier noch einmal auflaufen sollen, sorgen jetzt bereits für vorauseilenden Frust. Wie soll ein frischer und hoffnungsvoller Start in die neue Saison gelingen, wenn den Fans solche Auftritte geboten werden? Viel deutlicher als nach Abpfiff kann das Bild nicht mehr werden. Die Mannschaft wollte sich wohl verabschieden, aber da war kaum noch ein Preußenfan vor Ort, von dem man sich hätte verabschieden können. Oben auf den Rängen standen noch ein paar Leute, rechts neben der Tribüne auch. Aber da gab es nicht mehr viel zu sagen. Vorbei sind die Zeiten, in denen der SCP wenigstens mit seinen eigenen Fans den Frieden machen konnte. Das große Banner, dass die Preußenfans vor vielen Wochen als Motivation beim Training präsentiert hatten, wurde erweitert. Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen als man umgeworfen wird stand dort einst geschrieben. Jetzt ergänzt durch: Ihr seid liegen geblieben. Und das wurde bereits vor Spielbeginn präsentiert. Nach Abpfiff erhielt das Banner nochmals eine bessere Bedeutung. |
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